Vorab: in diesem Jahr haben wir lange darüber diskutiert, ob wir (also meine Liebste und ich) uns gegenseitig einen Adventskalender schenken. Dagegen sprachen die hohen Preise, immer dasselbe, keine Ideen usw. Dafür sprach die „Tradition“, weil wir es doch immer gemacht haben.
Das Schicksal entschied dieses Jahr für uns, denn es ereignete sich folgendes:
als wir ein paar Wochen vor dem ersten Dezember bei Tochter, Schwiegersohn und Enkeln zu Gast waren, kam das Gespräch auf, ob auch in diesem Jahr ein Wichtel bei der Enkelin (inzwischen stolze 5 Jahre alt) wie in den Vorjahren „einziehen“ würde und seine Streiche spielt.
„Nätürlich…“ sagte diese selbstbewusst. „Ich habe ihn eingeladen und er wird auch zu mir kommen…“
„Ha, das glaube ich nicht, denn in diesem Jahr kommt er zu mir…“ neckte ich sie.
Das ging dann noch einige Male hin- und her und letztlich wurde ich ermahnt, das Kind nicht weiter zu ärgern.
Meiner Enkelin schien das aber nicht mehr aus dem Kopf zu gehen und sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass zum Opa nun kein Wichtel kommen sollte. Also heckte sie mit ihrer Mama einen Plan aus, indem sie „Zauberpulver“ verstreuen wollte und dem Wichtel damit ermöglichte, beim Opa einzuziehen.
Die Mama- also meine Tochter-, bastelte dann flugs (weil basteltechnisch und gestalterisch extrem begabt) eine „Wichteltür“ oder besser ein „Wichtelhaus“ (siehe Bild) damit der Wichtel auch beim Opa einziehen konnte.

Jetzt musste die Enkelin nur noch gemeinsam mit Opa das „Zauberpulver“ verstreuen und dem Wichtel stand (hoffentlich) nichts mehr im Wege. Was sie dann beim nächsten Besuch und gerade noch rechtzeitig mit viel Empathie auch tat.
„Eigentlich kommen Wichtel ja nicht mehr zu Erwachsenen…“ klärte sie mich auf. „…aber der Oberwichtel ‚Tomte‘ (er hatte ihr einen Brief geschrieben) macht da mal eine Ausnahme, weil du ja sonst traurig bist. Und der ist auch schon 780 Jahre alt…“
Einfach schön anzusehen, wie sie da vor mir stand und ganz selbstverständlich erklärte, was ich als Erwachsener nicht mehr zu wissen schien.
Und da kommt jetzt die Geschichte mit dem Adventskalender ins Spiel. Denn meine Liebste überraschte mich -oder soll ich sagen „Tomte“ mit einem Kalender der besonderen Art:

In dieser liebevoll gestalteten Kiste (man beachte die angebrachte Lichterkette) gibt es nun jeden Tag bis zum Fest eine Überraschung, mit der ich- ähm- Tomte’s Haus gestalten kann.
Eine sehr lustige und mal ganz andere Idee. Vorab mal zwei Eindrücke zur Entwicklung des Wichtelhauses:


Es sind schon ein paar Veränderungen erkennbar, oder? Da wird sich noch einiges tun…
Vielleicht fragt sich der eine oder andere nun, wie ein erwachsener Mann dazu kommt, sich ein Wichtelhaus zu gestalten. Aber ganz ehrlich, es macht einfach Spaß und ist wunderschön, das Leuchten in den Augen meiner Enkelin zu sehen, wenn wir uns über unsere Wichtel austauschen. Natürlich macht meiner keine Streiche- das wäre vielleicht des Guten zu viel.
Ach ja, noch kurz bemerkt: meine Liebste hat sich einen Rubbellos- Kalender gewünscht. Aber einfach einen Pappkalender im Laden zu kaufen, war mir dann doch zu einfallslos und so habe ich ihr einen mit kleinen, niedlichen Stoffbeuteln und einer kleinen täglichen Zugabe selbst gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte…